Lehrer in Winden
Die Schüler von Winden, wurden bis zum Jahre 1846 trotz der hohen Kinderzahl (durchschnittlich 150 bis 170) von nur einem Lehrer unterrichtet. Im Jahre 1846 wurde jedoch eine zweite Lehrerstelle eingerichtet. Die Schülerzahl erreichte im Jahre 1883 ihren höchsten Stand mit 213 Kindern. Im Jahre 1959 erreichte die Schülerzahl ihren Tiefstand mit 52 Kindern. In den Pfarrbüchern findet man vor 1760 folgende Lehrer (die man damals „ludi magistri“ nannte):
Thomas Berg | 1683 – 1707 |
Johann Wick | 1707 |
Johann Adam Gerner | 1724 |
Christian Schmitt | 1735 |
Nr. | Von – bis | Erster Lehrer | Zweiter Lehrer | Vorherige Stelle | Versetzt nach |
5. | ca. 1760 – 1790 |
Martin Schmidt | |||
6. | 1790 – 1818 | Peter Schmidt | |||
7. | 1818 – 1820 | Johann Schmidt | |||
8. | 1820 – 1822 | Johann Christian | Munster | Entlassen nach Atzelgift verzogen. | |
9. | 1822 – 1861 | Johann Schenkelberg | Arnshofen | Pensioniert 1863 | |
10. | 1846 – 1848 | Wilhelm Abel | Seminar | Oberhochstadt | |
11. | 1848 – 1852 | Wilhelm Fischer | Kiedrien | Königstein | |
12. | 01.05.1852 – 01.12.1852 | Jakob Wilhelmy | Balduinstein | Entlassen | |
13. | 1852 – 1855 | Anton Demarè | Seminar | Eppenhain | |
14. | 1855 – 1856 | Johann Anton Petri | Eppenhain | Niederselters | |
15. | 1856 – 1859 | Johann Wohlfahrt | Neuenhain | Beilingen | |
16. | 1859 – 1861 | Johann Hermes | Engenhahn | Astert | |
17. | 1861 – 1869 | Josef Schlitt | Simmern | Geisenheim | |
18. | 1861 – 1864 | Heinrich Schenkelberg | geb. in Winden | Hettenhain | |
19. | 1864 – 1866 | Theodor Diefenbach | Ettinghausen | Langheck | |
20. | 1866 – 1872 | Jakob Geis | Seminar | Langenschwalbach | |
21. | 1869 – 1881 | Martin Schenkelberg | (geboren in Winden) | Herschbach | Herschbach |
22. | 1872 – 1873 | Adolf Gros | Seck | Galfingen (Elsaß) | |
23. | 1873 – 1874 | A. Knöfel | in Schlesien | Helferskirchen | |
24. | 1874 – 1876 | Anton Kaspar (geboren in Winden) | Holzhausen | Bad Ems | |
25. | 1876 – 1878 | Peter Reusch | Hartenfels | Filsen | |
26. | 1878 – 1880 | Heinrich Specht | Seminar | Thalheim | |
27. | 1880 – 1884 | Jakob Bausch | Seminar | Hellenhahn | |
28. | 1881 – 1886 | → Foto: Wilhelm Stahlheber ← | Die Gemeinde Pohl überließ uns freundlicherweise zeitgeschichtliches Material über den weiteren Lebensweg von Lehrer Wilhelm Stahlheber. → bitte hier klicken ← |
Niederrad | wechselte 1886 nach Pohl |
29. | 1884 – 1885 | Quirin Schütz | Seminar | Obersain | |
30. | 01.07.1885 – 16.09.1885 | Josef Urban | Seminar | † in Winden 16.09.1885 |
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31. | 1885 – 1886 | Jakob Reinhard Bott | Ransbach | Krank entlassen | |
32. | 1886 – 1905 | Anna Haag | Seminar | Siershahn | |
33. | 1886 – 1901 | Jakob Helling | Arzbach | Nievern | |
34. | 1901 – 1906 | Jakob Wenzel | Östrich | ||
35. | 1907 – 1910 | Alois Herz | Seminar | Höhr | |
36. | 1908 – 1909 | Adam Ruppel | Seminar | Militär | |
37. | 1909 – 1911 | Emil Wenzel | Seminar | Hahn | |
38. | 1910 – 1911 | Adam Rohrmann | Seminar | Berod | |
39. | 1911 – 1912 | Alfred Schreiner | Berod | Entlassen | |
40. | 1911 – 1912 | Josef Jeck | |||
41. | 1912 – 1918 | Josef Jeck | Seminar | Im Krieg gefallen † 30.03.1918 |
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42. | 1912 – 1918 | August Filius | |||
43. | 1918 – 1926 | August Filius | Bellingen | Neuhäusel | |
44. | 1916 – 1917 | Anna Bischoff | Kölbingen | Fischbach | |
45. | 03.07.1918 – 01.11.1918 | Heinrich Schmidt | Krieg | Hofheim | |
46. | 1918 – 1926 | → Foto: Josef Spitzhorn ← |
Kamp | ||
46. | 01.10.1926 – 20.03.1959 | → Foto: Josef Spitzhorn ← |
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47. | 1926 – 1945 | → Foto: Alois Rasbach ← |
Neuhäusel | Entlassen (seit 01.10.1948 Lehrer in Oberlahnstein) | |
48. | 1943 – 1944 | Eva Christa Schilling (Schulhelferin zur Vertretung) | Als Nachrichtenhelferin einberufen. | ||
49. | 10.01.1947 – 20.03.1959 | → Foto: Hugo Zimmermann ← |
Päd. Akademie | ||
49. | 21.03.1959 – 31.07.1965 | → Foto: Hugo Zimmermann ← |
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50. | 01.08.1960 – 01.04.1962 | → Foto: Ernst Beicht ← |
Päd. Hochschule Trier | Kirn / Nahe | |
51. | 31.07.1963 – 19.08.1963 | Eberhard Schnell | Päd. Hochschule Koblenz | Bad Ems | |
52. | 19.08.1963 – 01.08.1965 | → Foto: Wolfgang Löning ← |
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52. | 01.08.1965 – 30.11.1968 | Wolfgang Löning | 1969 – 1971 wechselte er an die Grund – und Hauptschule Pye (heute Teil von Osnabrück). 1971 bis 1996 trat er eine Stelle in der Gesamtschule Schinkel in Osnabrück an. Eine schwere Erkrankung zwang Ihn 1996 den Schuldienst aufzugeben und in Frühpension zu gehen. | ||
53. | 01.12.1968 – 17.08.1972 | → Foto: Eugen Schwaderlapp ← |
Atzelgift | ||
54. | 17.08.1972 – 31.01.1974 | Beate Jachtenfuchs (Czech) | |||
55. | 01.02.1974 – 31.07.1975 | Thea Pfeifer | |||
56. | 01.10.1975 – | → Foto: Joachim Börner ← |
† Adam Ruppel
geboren am 19.11.1887
verstorben am
Lehrer in Winden von 1908 – 1909
Adam Ruppel legte am 28.02.1908 seine erste Prüfung zum Volksschullehrer in Montabaur ab. Seine zweite Prüfung folgte am 15.09.1911 in Montabaur.
Im Alter von 21 Jahren trat er im Jahr 1908 die Stelle des 2. Volksschullehrers in Winden neben Alois Herz an.
In Winden war er nur ein Jahr beschäftigt. Ab dem 01.04.1914 nahm er eine Lehrerstelle in Frankfurt am Main an. Laut den Unterlagen muss er in der Zeit zwischen 1911 und 1914 beim Militär gewesen sein. Genaueres ist leider nicht bekannt.
Quelle Personalkarte: BBF/DIPF/Archiv: Gutachterstelle des BIL, Volksschullehrerkartei
† August Filius
geboren am 08.07.1891
verstorben am
Lehrer in Winden von 1912 – 1926
August Filius legte am 04.03.1911 seine erste Prüfung zum Volksschullehrer in Ratibor ab. Seine zweite Prüfung folgte am 28.05.1914 in Winden bei Nassau. Im Alter von 21 Jahren trat er im Jahr 1912 die Stelle des 2. Volksschullehrers in Winden neben Josef Jeck an. 1918 übernahm August Filius die Stelle des 1. Lehrers. Er unterrichtete in Winden bis zum 30. 09.1926.
Er wechselte zum 01.10.1926 nach Neuhäusel Kreis Unterwesterwald.
Quelle Personalkarte: BBF/DIPF/Archiv: Gutachterstelle des BIL, Volksschullehrerkartei
† Josef Spitzhorn
geboren am 12. April 1893 in Oberelbert
verstorben am beigesetzt in Niederelbert
Lehrer in Winden vom 01.11.1918 – 20.03.1959
Josef Spitzhorn legte am 18.02.1915 seine erste Prüfung zum Volksschullehrer in Montabaur ab. Die Zweite Prüfung folgte am 21.03.1921 in Winden bei Nassau. Im Alter von 25 Jahren, am 01.11.1918 trat er die Stelle des 2. Volksschullehrers in Winden neben August Filius an. Am 01.10.1926 übernahm Josef Spitzhorn die Stelle des 1. Lehrers. Er unterrichtete in Winden bis zu seinem 66. Lebensjahr. Am 20.03.1959 schied er aus dem Schuldienst aus und ging in den wohlverdienten Ruhestand. Josef Spitzhorn bewohnte während seiner Dienstzeit eine der beiden Lehrerwohnungen im Schulhaus. Die Gemeinde Winden verdankt Josef Spitzhorn am 23.05.1950 die 700 Jahre Winden Chronik. Bedauerlicherweise befindet sich kein Exemplar dieser Chronik mehr im Umlauf.
Quelle Personalkarte: BBF/DIPF/Archiv: Gutachterstelle des BIL, Volksschullehrerkartei
† Alois Rasbach
geboren am 30.12.1896 in Höhr-Grenzhausen
verstorben am 12.02.1968 in Oberlahnstein
2. Lehrer in Winden von 1926 – 1945
Aloysius Christian Rasbach (Rufname Alois) legte am 24.03.1920 seine erste Lehrerprüfung zum Volksschullehrer in Fulda ab. Die zweite Prüfung folgte am 11.03.1925 in Neuhäusel bei Montabaur. Am 01.10.1926 im Alter von dreißig Jahren, trat er die Stelle des 2. Volksschullehrers in Winden, neben Josef Spitzhorn an. Winden gehörte zum damaligen Zeitpunkt noch zum * Unterlahnkreis. In den Unterlagen wird Lehrer Rasbach als „Entlassen“ geführt. Heutzutage versteht man unter dem Begriff Entlassen, ein vorhergehendes Fehlverhalten, das zu einer „Entlassung“ geführt haben muss. Zum damaligen Zeitpunkt bedeutete eine Entlassung eine spezifische Form der Beendigung des (öffentlich-rechtlich ausgestalteten) Beamtenverhältnisses auf Antrag des Beamten oder durch die Anstellungsbehörde. Es ist also nicht davon auszugehen, das Lehrer Alois Rasbach sich irgendetwas hat zu Schulden kommen lassen. Als Grund ist wohl eher die Tatsache das seine Ehefrau mit der er seit 1923 verheiratet war aus Oberlahnstein stammte anzunehmen. Alois Rasbach zog am 03.03.1947 zusammen mit seiner Ehefrau Katharina geb. Flach ( geboren 1902 in Oberlahnstein ), von Winden nach Oberlahnstein in die Südallee 3. Dort bewohnte er mit Frau , Tochter und Sohn ein eigenes Haus.
In Oberlahnstein trat er seine Stelle am 01.10.1948 in der Freiherr vom Stein Schule an. Nachdem die Frh. v. Stein Schule (Volksschule) 1954 aufgegeben wurde, wechselte er mit seinen Schülerinnen und Schülern in die neue Goethe-Schule (Volksschule). Alois Rasbach engagiert sich in seiner Freizeit recht aktiv für den Oberlahnsteiner Fussballverein SC o9 und förderte den Jugendfussball. Alois Rasbach war in der Goethe Schule in der Zeit von 1954 bis 1962 tätig. 1962 wurde er pensioniert und trat in den wohlverdienten Ruhestand, den er leider nur wenige kurze Jahre genießen konnte. Alois Rasbach verstarb am 12.02.1968 in Oberlahnstein. Seine Witwe verzog 1969 nach Baden-Baden.
Alois Rasbach mit seiner Abschlußklasse im März 1959
(Goethe-Schule in Oberlahnstein)
Quelle Foto: Helmut Kuhn
* Unterlahnkreis
Der Unterlahnkreis war ursprünglich ein Landkreis im Regierungsbezirk Wiesbaden der preußischen Provinz Hessen-Nassau und bestand vom 22. Februar 1867 bis 1969.
† Hugo Zimmermann
geboren am 25.09.1916
verstorben am 06.09.2007
Lehrer in Winden vom 10.01.1947 – 31.07.1965
Hugo Zimmermann wurde am 25.09.1916 in Essen geboren. Nach der Grundschule besuchte er die Oberrealschule die er mit dem Zeugnis der Obersekundareife verließ. Da er gerne Ingenieur werden wollte, besuchte er neben seiner praktischen Tätigkeit vier Semester Abendkursus und nahm an einem Semester an einer höheren technischen Staatslehranstalt teil. Im April 1937 musste er in den Reichsarbeitsdienst. Anschließend im November 1937 wurde er zur Ableistung der zweijährigen Militärdienstpflicht eingezogen. Während des zweiten Weltkrieges, in dem er Offizier wurde, war er mehrere Jahre an der Kampffront in Russland. Nach seiner Entlassung aus englischer Gefangenschaft besuchte er, nach vorrausgegangenem dreimonatigem Praktikum, vom 09.05. bis 30.09. 1946 die Pädagogische Akademie in Andernach. Dort bestand er die erste Prüfung für das Lehramt an Volksschulen. Am 10.01.1947 übertrug Ihm der Regierungspräsident auftragsweise die 2. Lehrerstelle in Winden. In Winden bewohnte er mit seiner Ehefrau Amanda und seinen Kindern Rainer und Vera eine der beiden Lehrerwohnungen im Schulhaus.
Ab dem 01.07.1948 übernahm Hugo Zimmermann die erste Lehrerstelle in Winden. Am 06. 09.1949 legte er seine zweite Lehrerprüfung ab. Den Vorsitz bei der Prüfung führte Herr Regierungsrat Gulach von der Regierung in Montabaur. Die damaligen Mitglieder des Prüfungsausschuss waren: Lehrer Lindenschmidt aus Bad Ems und Lehrer Achtermeyer aus Balduinstein. Hugo Zimmermann wechselte ??? nach Nassau an die Hauptschule. Hugo Zimmermann war bei seinen Schülern nicht Unumstritten. Durch seine lange Tätigkeit in Winden unterreichtete er zwei Generationen Schüler. Da kam es schon einmal vor das sowohl der Vater eines Schülers als auch der Schüler selbst keine guten Erinnerungen an Herrn Lehrer Zimmermann teilte. Dies konnte sowohl am Schüler selbst, als auch an den Qualitäten des Lehrer Zimmermann liegen.
† Ernst Beicht
geboren am 03.06.1935 in Flammersfeld (Westerwald)
verstorben am 17.11.2015
Lehrer in Winden von 1960 – 1962
Ernst Beicht wurde am 03.06.1935 als Sohn des Revierförsters Wilhelm Beicht und seiner Ehefrau Maria Theresia geb. Thelen in Flammersfeld (Westerwald) geboren. Die Familie ist katholisch. Im Jahre 1936 wurde sein Vater von Flammersfeld nach Kirn (Nahe) versetzt. Ab 1942 besuchte er die Volksschule Kirn. Nach 4 Jahren Volksschule besuchte er das städtische Progymnasium in Kirn bis zur mittleren Reife. Ab Oktober 1952 war er Schüler des staatlichen neusprachlichen Gymnasiums in Sobernheim (Nahe), wo er am 24.02.1956 sein Abitur ablegte.
Ernst Beicht wollte zunächst in den Forstdienst und bewarb sich auch für diesen. Zwischenzeitlich arbeitete er als Holzfäller. Für diese Zeit, Frühjahr 1953 bis Frühjahr 1954 unterbrach er seine Schulzeit. Am 26.04.1956 immatrikulierte er sich an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz zum Studium der Psychologie und Neuphilologie (Geographie und Englisch). Fünf Semester lang studierte er in Mainz. Im Wintersemester 1958 / 59, immatrikulierte er an der Universität in Bonn. Durch Familiäre Gründe musste Ernst Beicht sein Studium in Bonn im Frühjahr 1959 vor seinen 7 Fachsemestern vorzeitig beenden. Er besuchte dann von Mai 1959 bis Juli 1960 die Pädagogische Hochschule in Trier. Nach seiner Lehrerprüfung am 24.07.1960, die er in verkürzter Studienzeit ablegte wurde er von der Bezirksregierung Montabaur in den Regierungsbezirk Montabaur berufen und erhielt als apl. Lehrer in Winden seine erste Schulstelle als 2. Volksschullehrer neben Hugo Zimmermann an. Er unterrichtete die Klassen 1. – 4. Die Zeit als Lehrer in Winden dauerte aber nur zwei Jahre. Bereits am 01.04.1962 verließ er Winden. Noch im gleichen Jahr heiratete Ernst Beicht seine Ehefrau Ruthild. Er wäre bestimmt noch länger in Winden geblieben, wenn seine damals zukünftige Ehefrau ihm nach Winden gefolgt wäre. Ruthild Beicht (geb. 1940) stammte, wie Ernst Beicht aus Kirn und wollte ihren Heimatort in so jungen Jahren auch nicht verlassen. In Kirn trat Ernst Beicht nachdem er Winden verließ eine Stelle als Lehrer an.
1963 wurde sein Sohn und 1966 seine Tochter geboren. 1965 – 67 studierte Ernst Beicht zusätzlich noch auf Sonderschullehrer in Mainz. Nach dem Sonderschulstudium fing er in Kirn in der Lernbehindertenschule an. Nachdem die Lernbehindertenschule privatisiert werden sollte, nahm er im Januar 1971 eine Rektorenstelle in Düngenheim bei Kaisersesch an. 1982 folgte eine zusätzliche Sonderschulausbildung in Neuwied. 1983 zog die Familie nach Kaisersesch. 1995 wurde Ernst Beicht pensioniert und trat in den wohlverdienten Ruhestand.
† Eberhard Schnell
geboren am 07.08.1940 in Langenbach
verstorben am 17.05.2007
Lehrer in Winden vom 01.04.1962 – 19.08.1963
Am 07. August 1940 wurde Eberhard Schnell als Sohn des Lehrers Hermann Schnell und seiner Ehefrau Maria, geb. Baldus in Langenbach bei Kirburg (Westerwald) geboren. Seine Familie musste wegen Versetzung des Vaters mehrmals umziehen, so daß er die Volksschulen in Pottum und Langenhan besuchte. Von Ostern 1951 war er Schüler des staatlichen Gymnasiums in Montabaur, das er nach dem Umzug seiner Eltern von Kleinholbach aus besuchte.
An diesem Gymnasium legte er Ostern 1960 die Reifeprüfung ab. Anschließend war er bis März 1962 Student an der Pädagogischen Hochschule in Koblenz. Dort legte er am 28.02.1962 seine 1. Lehrerprüfung ab. Die Bezirksregierung Montabaur übertrug Ihm am 01.04.1962 die 2. Lehrerstelle in Winden.
Wolfgang Löning
geboren am 10. März 1937 in Meppen (Niedersachsen)
Lehrer in Winden vom 19.08.1963 – 1969
Wolfgang Löning wurde am 10. März 1937 in Meppen (Niedersachsen) als Sohn von Deinhard Löning und seiner Ehefrau Anne geb. Kleinert, geboren. Er war das fünfte von sieben Kindern. Seine gesamte Schulzeit verbrachte er mit Ausnahme von zwei Jahren in Borkeloh, im Kreise Meppen. Im Herbst 1943 wurde er in Meppen eingeschult. Ostern 1948 wurde er am Gymnsaium Meppen zugelassen und absolvierte dort 1959 sein Abitur. Für das Sommersemester 1959 immatrikulierte er an der Westfälischen Wilhelms- Universität zu Münster wo er ein Medizinstudium aufnahm. Im Sommersemester 1960 wechselte er zur Philips Universität nach Marburg wo er nach zwei Semestern in die juristische Fakultät aufgenommen wurde. Nach seinem fünften Semester brach er sein Universitätsstudium ab und begann sein Studium an der Pädagogischen Hochschule in Trier. Im Juli 1963 schloß er diese mit der ersten Lehrerprüfung ab.
Seine zweite Prüfung folgte 1966 in Winden. Im Alter von 26 Jahren trat er am 19.08.1963 die Stelle des 2. Grundschullehrers in Winden neben Hugo Zimmermann an. Am 01.08.1965 übernahm Wolfgang Löning die Stelle des 1. Lehrers. Er unterrichtete in Winden bis ins Jahr 1969. Wolfgang Löning bewohnte zusammen mit seiner Ehefrau und seinen 4 Kindern, während seiner Dienstzeit eine der beiden Lehrerwohnungen im Schulhaus. Frau Brigitte Löning ist eine geb. Heide, und wurde am 07.11.1937 in Ratibor (Oberschlesien) geboren. Wolfgang und Brigitte Löning schlossen am 14.04.1960 im Standesamt Duisburg und am 18.04.1960 in der Pfarrkirche Freckenhorst (Münsterland) die Ehe. Die gemeinsame Tochter Anne wurde im Jahr 1960 geboren. 1962 kam Sohn Reinhard, 1965 Sohn Peter und 1967 die Tochter Katrin zur Welt.
1969 – 1971 übernahm er eine Lehrerstelle an der Grund – und Hauptschule Pye (heute Teil von Osnabrück). 1971 bis 1996 wechselte er zur Gesamtschule Schinkel in Osnabrück. Eine schwere Erkrankung zwang Ihn 1996 den Schuldienst aufzugeben und in Frühpension zu gehen. Brigitte und Wolfgang Löning wurden sieben Enkelkinder geschenkt. Renske, Neele und Wibke (von Tochter Anne) Juliane und Pauline (von Sohn Reinhard) Kilian und Carola (von Tochter Katrin).
In seiner Freizeit schreibt er schon mal den einen oder anderen spannenden Artikel für die neue-mitmach-zeitung.de in Meppen. Als Initiator des Hermann-Lause-Weg setzte er sich mit ganzer Kraft für die Umsetzung und Erinnerung an einen großen Sohn der Stadt Meppen ein und konnte als besondere Ehrengäste begrüßen, die in Hamburg wohnende Witwe des 2005 im Alter von nur 66 Jahren verstorbenen Künstlers Hermann Lause, Beate Lause, und Sohn Elmar. Mutter und Sohn enthüllten feierlich das Schild mit der Aufschrift „Hermann-Lause-Weg“. Auch mit 75 Jahren (2012) ist Wolfgang Löning immer noch in der Lage einiges zu bewegen.
Eugen Schwaderlapp
geboren am 16.06.1944 in Höhr-Grenzhausen
Lehrer in Winden vom 01.12.1968 – 31.07.1984
Bürgermeister in Winden vom 20.11.1982 – Oktober 1987
Eugen Schwaderlapp wurde am 16.06.1944 in Höhr-Grenzhausen im ehemaligen Unterwesterwald als 2. Sohn von Hermann (von Beruf Lehrer) und Lilli Schwaderlapp geb. Meurer geboren. Die Familie ist katholisch. Er besuchte nach fünfjährigem Volksschulbesuch von Ostern 1950 bis Ostern 1955, vier Jahre die Realschule in Höhr-Grenzhausen, von Ostern 1955 bis Ostern 1959. Danach besuchte er die zweijährige Handelsschule (Dr. Zimmermannsche Privat-Handelsschule) in Koblenz von Ostern 1959 bis Ostern 1961. Das erhaltene Abschlusszeugnis ist dem der Realschule (Mittlere Reife) gleichwertig.
Eugen Schwaderlapp entschied sich eine Lehre als Lebensmittel- Einzelhandelskaufmann zu machen. Seine Ausbildung vom Frühjahr 1961 bis zum Frühjahr 1963 machte er bei der Firma Kaufhof AG in Koblenz. Bereits nach zwei Jahren konnte er vorzeitig die Kaufmannsgehilfenprüfung mit der Note „sehr gut“ abschließen. Er blieb ein weiteres halbes Jahr bei der Kaufhof AG bis zu seiner Einberufung zum Wehrdienst am 01.10.1963. Nachdem er sich für zwei Jahre verpflichtet hatte, beendete er seinen Wehrdienst im Herbst 1965. In dieser Zeit muss wohl der Gedanke entstanden sein, doch noch eine Ausbildung als Lehrer zu beginnen. Durch die Begabtensonderprüfung am 12.03.1965 wurde er zum Studium an der Pädagogischen Hochschule Koblenz zugelassen.
Auch so ist uns Eugen Schwaderlapp bekannt,
als Clown vom Zirkus Knirps in den 70igern
Er bestand die 1. Lehrerprüfung am 10.07.1968 in Koblenz. Mit Wirkung vom 26.08.1968 wurde er der Volksschule Atzelgift- Streithausen zugeteilt. Am 16.11.1968 versetzte man Ihn an die Volksschule in Winden (zu diesem Zeitpunkt noch Unterlahnkreis). Sein damaliger Kollege Wolfgang Löning begleitete Ihn noch bis 1969 und verließ die Volksschule Winden um an der Grund – und Hauptschule Pye (heute Teil von Osnabrück) zu unterrichten. Eugen Schwaderlapp war nun 1. Lehrer in Winden. Am 27.03.1969 heiratete er †Gabriele Schwaderlapp geborene Ramroth mit der er dann eine der beiden Lehrerwohnungen im Schulhaus bewohnte. Seine Frau schenkte Ihm in den folgenden Jahren drei Söhne. Olaf, Jens und Peter.
„Gabi“ Schwaderlapp stellte sich zudem als Glücksgriff für die Gemeinde Winden heraus. Ihrem Engagement verdankt Winden unter anderem die Kinder- Schola. Viele Jahre begleitete sie den Gottesdienst an der Orgel. Zusammen mit Ihrem Ehemann war sie lange Jahre zum Wohle der Gemeinde als Pfarrgemeinderatsmitglied tätig.
Am 14.12.1971 legte Eugen Schwaderlapp seine zweite Lehrerprüfung in Winden erfolgreich ab. Bis zur Auflösung der Windener Volksschule am 31.07.1984 versah er dort seinen Dienst als Lehrer. Teilweise als „Alleinstehender Lehrer“ teilweise aber auch mit einer Kollegin bzw. einem Kollegen. Zwischenzeitlich baute er seiner Familie in Winden, „Auf dem Acker“ ein neues Zuhause. Zum 01.08.1984 versetzte man Eugen Schwaderlapp an die dreizügige Grundschule in Nassau / Lahn. Dort blieb er bis zu seiner Pensionierung. Vom 01.08.1999 bis zum 31.07.2008 bewilligte man ihm Altersteilzeit im sogenannten Blockmodell.
Aber auch als Pensionär scheut er sich nicht die Interessen seiner Mitbürger und die seinen lautstark zu vertreten. Da kommt es schon einmal vor (2010) das er eine Meute von wütenden Mitbürgern während einer Demonstration gegen eine ungerechte Straßenausbau-Beitragssatzung anführt.
Als ehemalige Schülerin von Eugen Schwaderlapp möchte ich mich bei ihm recht herzlich bedanken. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen hat er uns Kinder durch die ersten Jahre unseres Schülerlebens geführt, hat uns Werte vermittelt uns eine, wenn auch kurze (4 Jahre) schöne Schulzeit geschenkt. Und ich würde sagen, er hat seine Sache wirklich gut gemacht. Es ist aus allen seinen „Schul- Kindern“ etwas geworden. Sogar aus mir. Ich würde mir wünschen, dass er bei einem persönlichen beruflichen Rückblick von einem Gefühl großer innerer Zufriedenheit getragen wird, das ihm sagt: Ich habe den richtigen Weg eingeschlagen. Beruf kommt halt doch von Berufung.
Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz
2015 wurde Eugen Schwaderlapp von Innenminister Roger Lewentz (SPD) mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für sein ehrenamtliches Wirken ausgezeichnet. Eugen Schwaderlapp war neben seinem beruflichen Engagement jahrelang kommunalpolitisch aktiv. „Diese Auszeichnung erfolgt als Zeichen der Anerkennung und Würdigung besonderer ehrenamtlicher Verdienste um die Gesellschaft und die Mitmenschen, insbesondere in den Gebieten der gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen, des sportlichen Lebens sowie im Umwelt- und Naturschutz“, sagte der Minister bei der Verleihung in Bad Ems.
Schulzeugnis von Anna Lappas aus dem Jahr 1896
Die Windener Schule
Gemäß dem Nassauischen Schuledikt vom 24. März 1817 wird seit dem Jahre 1821 eine Schulchronik geführt.
Der erste Chronist unserer Schulchronik, Schullehrer Johann Christian, schreibt noch einiges Wissenswertes aus der Zeit nach 1760. Von früheren Zeiten ist uns nichts erhalten geblieben als die Namen einiger in den Sterberegistern aufgeführten Lehrer. Um 1760 war hier der Lehrer Martin Schmidt, dessen Gehalt bloß von der Willkür der Gemeinde oder der Abtei Arnstein abhing. Als erstem wurde seinem Sohn Peter Schmidt im Jahre 1790 durch ein Dekret der Abtei Arnstein ein festes Gehalt bewilligt, das sich folgendermaßen zusammensetzte:
Vereinbarung | |
a) | Von jedem schulfähigen Kind der Gemeinde Winden, Dies und Hof Eschenau pro Jahr 45 Kreuzer, |
b) | von jedem Einwohner, welcher Korn gezogen hat, eine Garbe Korn, |
c) | aus der Gemeindekasse 9 Gulden, 40 Kreuzer, |
d) | von jedem Einwohner zu Winden, Weinähr, Dies Hof Eschenau und Langenau ein „Glockenbrod“, |
e) | beim Begräbnis eines Alten 2 Laibbrod und 30 Kreuzer Geld, |
f) | beim Begräbnis eines Kindes 1 Laibbrod, |
g) | freie Wohnung und frei Holz. |
Nachdem 1803 die Schule nassauisch geworden war, wurden die Naturalleistungen abgeschafft, die Lehrer mußten eine fachliche Vorbildung haben und das Gehalt betrug durchschnittlich 200 Gulden im Jahr.
Bis zum Jahre 1790 lernten die Kinder nur Lesen und Religion. Einige wenige Knaben lernten noch Schreiben und etwas Rechnen. Der Schulunterricht wurde bis um 1790 nur im Winter erteilt, später auch im Sommer vier Tage in der Woche mittags von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Auch Handarbeitsunterricht (sogenannte Industrieschule) im Nähen und Stricken wurde erteilt. Bemerkenswerterweise auch an die Knaben. Mittwochs und Samstags nachmittags von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr an die Knaben und von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr an die Mädchen. Diesen Unterricht erteilte eine Frau aus dem Dorfe.
Als ältester Schulraum diente ein Zimmer auf dem Gemeindebackes (1920 abgerissen). Im Jahre 1788 wurde das Haus Ecke Mittelstraße und Oberalterweg als Schulgebäude von der Gemeinde für 225 Taler und 4 Taler Weinkauf erworben. Auch diese Schule zeigte sich bald als unzulänglich für durchschnittlich 140 Kinder. Im Jahre 1836 begann man mit dem Bau einer neuen Schule. Sie sollte ursprünglich mitten ins Dorf (wo heute das Haus des Herrn Alfred Seifert steht) gestellt werden. Man kam aber von diesem Plan wieder ab und erbaute sie auf dem sogenannten Nassauer Feld (heutiges Anwesen der Familie Loraing). Dort konnte man vor Ort die benötigten Steine brechen. Nach ihrer Fertigstellung wurde sie am 03. Dezember 1837 feierlich eingeweiht.
Ihre Gesamtkosten betrugen 4781 Gulden, 15 Kreuzer. Hier ist noch zu bemerken, daß viele Arbeiten von der Gemeinde im Frondienst unentgeltlich ausgeführt werden mussten. Die Schule auf dem Nassauer Feld diente ihrem Zweck bis zum Jahre 1928. Viele der vielleicht heute noch lebenden Windener haben in ihr ihre Schuljahre verbracht. Bei einer Besichtigung der baulichen und räumlichen Mängel der Schule durch eine aus Vertretern der Regierung und des Landratsamtes bestehenden Kommision am 21. April 1926 wurden die Kosten für die Beseitigung der Mängel so hoch berechnet, daß man einen Schulneubau ins Auge faßte. Als Baugrundstück wählte man das auf dem Nassauer Feld gelegene Pfarrgut (die sogenannte Nerr). Der Neubau wurde im folgenden Jahr begonnen und am 06. Oktober 1927 der Grundstein gelegt.
Etwa Mitte Oktober 1928 war die Schule fertiggestellt und am 28. Oktober 1928 wurde sie feierlich eingeweiht. Die neue Schule war eine Zierde des ganzen Dorfes, sie war lange Zeit die schönste Schule im Unterlahnkreis. Die Schule wurde auch im Inneren nach modernen Ansprüchen eingerichtet. Außer den Kellern enthält sie in ihrem unterirdischen Teil eine Waschküche, einen Raum für eine Schullehrküche, ein Volksbad mit sechs Brausen und zwei Wannen. Im Erdgeschoß sind zwei Schulsäle mit je 50 Quadratmeter Grundfläche, ein Lehrmittelzimmer (dort wurde in den siebzigern zwischen Landkarten und eingelegten Schauobjekten (Schlangen etc.) der evangelische Unterricht gehalten) und ein geräumiger Gang. Im ersten Stock sind zwei Lehrerwohnungen, oben Speicher und je zwei zu den Lehrerwohnungen gehörende Mansarden. Die Gesamtkosten beliefen sich (einschließlich Volksbad) auf etwas über 78.000 Mark (39880.77 Euro).
Am 16. August 1965 wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Oberstufe (5 – 8 Schuljahr) ab Herbst 1965 an die damalige Mittelpunktschule nach Nassau zu verlegen. Dies war ein entscheidender Einschnitt in die wechselvolle Geschichte der seit 1846 bestehenden zweiklassigen Volksschule Winden. Sie wurde zunächst noch als einklassige Grundschule (1. – 4. Schuljahr) weitergeführt. Ab dem Schuljahr 1972 / 1973 wurde wegen der gestiegenen Schülerzahl (46) eine zweite Planstelle an der Grundschule eingerichtet und die Schule wieder zweiklassig geführt. Der Gemeinde Winden blieb trotz Einrichtung der Verbandsgemeinde zunächst die Trägerschaft der Grundschule erhalten. Erst im Jahre 1981 nach der Fertigstellung des Neubaus im Schulzentrum Nassau, wurde auch die Grundschule Winden aufgelöst bzw. nach Nassau verlegt.
Mit der Auflösung der Schule in Winden verlor die Gemeinde einen wichtigen Bestandteil der Dorfgemeinschaft, der bisher den Zusammenhalt und die Heimatliebe der Bewohner weckte und auch förderte. Aus diesem Grund entschloss man sich im Jahr 1992, in den bisherigen Räumlichkeiten der Grundschule, einen Kindergarten einzurichten.